Samstag, 6. August 2011

Nachtrag: Spruch des Monats Juni/Juli

"No man is exempt from saying silly things; the mischief is to say them deliberately."
Michel de Montaigne (1533-1592)


"Some of the smartest people never talk cause they got more sense than everybody else."
Aberjhani (1957-)

Kreative Beleidigungen

"Sie sind schon kein 'Crétin' mehr, Sie 'Croûton'! Dumm wie Brot, aber das kann immerhin schimmeln."

"Sie Baum! Holzkopf und immer im Weg stehend."

Mittwoch, 22. Juni 2011

Montag, 23. Mai 2011

Der Fluch des "Vampire"-LARPERS...

Du spielst definitiv zu viel „Vampire“, ...


… wenn du mehr IT- als OT-Emails schreibst.

… wenn du deine privaten Emails mit deinem Chara-Namen unterschreiben willst.

… wenn der größte Teil deiner Freizeit darin besteht, sich Gedanken um die Gedanken deines Charas zu machen.

… wenn du OT die Beasttraits deines Charas ausspielst.

… wenn der Spruch „Für den Prinzen, den Clan und die Camarilla“ auch OT funktioniert.

… wenn du im Freundeskreis eine Anekdote aus deiner Vergangenheit zum Besten geben willst und dir dann einfällt, dass jene Geschichte Teil deiner Chara-Vergangenheit ist.

… wenn du dich bei dem Gedanken erwischt, deine nervigen Mitmenschen dominieren oder ihnen mit Potence eine rein hauen zu wollen.

… wenn du dich mit nervigen Menschen und Situationen konfrontiert siehst und dabei in Gedanken einen WP schmeißt.

… wenn du dir keine Sorgen machst, dass du wegen der LARP-Knarre, die aus dem Rucksack ragt, von der Polizei angehalten wirst, denn das können ja deine Polizeikontakte regeln und zur Not kannst du es sie ja immer noch mit Dominate vergessen lassen.

… wenn du ins Kino gehst und die Film-Figuren in Clans einteilst.

… wenn du schlechte Filme guckst, um auf Kostüm- und Charakterinspiration zu hoffen.

… wenn du in Filmen auf Anhieb Plastik-Kulissen und LARP-Waffen erkennst.

… wenn dich jemand nach der Definition von „Rollenspiel“ fragt und du ihn stundenlang vollaberst.

… wenn du einen Mitspieler auf der Straße triffst und lange überlegen musst, wie sein (richtiger) Name nochmal war.

… wenn du dich zwingen musst, in deinem Nicht-Rollenspieler-Freundeskreis nicht in Vampire-LARP-Sprache abzurutschen.

… wenn du ständig am Überlegen bist, wie du besser als mit der Formulierung „Impro-Theater“ deiner Familie erklären kannst, wofür ein so großer Teil deiner Freizeit draufgeht, denn so langsam geht dir die Frage auf den Keks, warum es denn bei diesem so genannten „Theater“ keine Auftritte gibt.

… wenn deine Eltern dich fragen, ob es was Bedeutendes in der letzten Woche gegeben hat und du lieber daraufhin nix erwiderst, weil dir nichts einfällt außer „hab ein Amt gekriegt“, „wurde getötet“, „jemand wurde zu Tode gefoltert“, „hab den Prinzen ans Bein gepisst“, „hab ne Tradition gebrochen und konnte es vertuschen“, „hab jemanden abgegriffen“, „wurde abgegriffen“, u.ä.

… wenn du Dinge kaufst, weil sie deinem Chara gefallen (und oft dir selbst nicht).

… wenn du Klamotten kaufst, weil sie zu deinem Chara passen, aber du selbst kannst sie niemals anziehen.

… wenn du dir deine Hochzeit ausmalst und der Großteil deiner Gäste in Gewandung kommen würden.

… wenn du kurz erschreckst, nachdem du nach Hause kommst, weil du einen Moment lang denkst, du hättest deinen Pflock verloren.

… wenn es beim Kleiderkauf eine große Rolle spielt, ob man gut den Pflock verstecken kann.

… wenn du einen potentiellen Lotto-Gewinn für zahllose Gewandungen ausgeben würdest.

… wenn du im Laden dich daran erinnern musst, dass deine OT-Ressourcen nicht mal im Entferntesten denen deines Charas entsprechen.

… wenn du dich bei der Wahl zwischen Essen und rechtzeitig zum Domänenabend kommen für letzteres entscheidest.

… wenn du mit über 40° Fieber zum Play erscheinst, tierisch Spaß hast und dich am nächsten Tag an kaum etwas erinnern kannst.

… wenn du stündlich deinen Posteingang checkst, weil du sehnsüchtig auf Input von der SL wartest.

… wenn dein blasses Makeup deiner aktuellen Hautfarbe entspricht.

… wenn du Freitag morgens aus dem Schlaf aufschreckst und dir durch den Kopf schießt „Verdammt, ich hätte darauf XY erwidern sollen!“

… wenn Freitag morgens dein Handy klingelt und dir die SL freudestrahlend durch den Hörer ihren neuesten Geniestreich verkündet, was du angesichts des Schlafmangels (noch) nicht zu würdigen weißt.

… wenn dir im privaten Leben was Peinliches passiert und du dich bei dem Gedanken erwischt „Alles ist gut, solange es der Prinz nicht erfährt“.

… wenn du unter der Dusche planst, wie du am besten deine Feinde absägst, ohne dabei Traditionen zu brechen.

… wenn du sämtliche Chara-Werte auswendig kannst, aber bei der Frage nach deiner Handynummer ins Grübeln kommst.

… wenn deine Charas in deinem Kopf miteinander eine Szene ausspielen und du dabei kein Mitspracherecht hast.

… wenn Leute dich nach deinem Bruder fragen und du erst an deinen kainitischen, dann an deinen sterblichen und erst an dritter Stelle an deinen OT-Bruder denkst.

… wenn du in Gebäude gehst und dir überlegst, wie man es am besten stürmen bzw. verteidigen kann.

… wenn du einen Raum betrittst und sämtliche Fluchtmöglichkeiten abcheckst.

… wenn du in der Kneipe nie den Haupteingang im Rücken haben willst.

… wenn du automatisch aufstehst, wenn ein Höherstehender den Tisch verlassen will und weggeht.

… wenn du damit wartest dich zu setzen, bis besagter Höherstehender Platz genommen hat.

… wenn du dir die Mühe machst und eine Liste zum Thema „Du spielst definitiv zu viel ‚Vampire‘, wenn du...“ erstellst.

Montag, 2. Mai 2011

Nachtrag: Spruch des Monats April

Der Großteil der Menschheit, vor allem in Mitteleuropa, heuchelt Arbeit, schauspielert ununterbrochen Arbeit vor und perfektioniert bis ins hohe Alter diese geschauspielerte Arbeit, die mit wirklicher Arbeit genauso wenig zu tun hat, wie das wirkliche und tatsächliche Schauspiel mit dem wirklichen und tatsächlichen Leben. Da die Menschen aber immer lieber das Leben als Schauspiel sehen als das Leben selbst, das ihnen letzten Endes viel zu mühsam und trocken vorkommt, als eine unverschämte Demütigung, schauspielern sie lieber, als dass sie leben, schauspielern sie lieber, als dass sie arbeiten.

Thomas Bernhard

Sonntag, 3. April 2011